DNL: Sehr positive Saisonbilanz

Ein Platz unter den ersten acht in Deutschland. Was gut klingt ist auch gut. Denn seit Einführung der DNL im Jahre 2000 war noch nie eine Augsburger Mannschaft so gut klassiert wie das Team 2016/2017. Dennoch war nicht nur alles eitel Sonnenschein. So verhinderte mangelnde Konstanz über weite Strecken der Saison eine noch positivere Bilanz. In der Qualifikationsrunde begannen Marco Sternheimer und Co. vielversprechend. Bereits am ersten Wochenende in Köln lieferte man den Junghaien einen beherzten Kampf und unterlag zweimal nur knapp. Auch gegen die anderen Spitzenteams der 8er-Runde zeigte das Zachar-Team gute Leistungen. So gelang gegen Berlin, Regensburg und Landshut in zwei Partien jeweils ein Sieg. Herausragend war dabei die Leistung gegen die Hauptstädter, die in Augsburg mit 4:1 geschlagen wurden und sich beim 7:10 tags darauf mächtig strecken mussten. Dem gegenüber standen allerdings auch eklatante Leistungsschwankungen. So bezwang man Dresden klar um tags darauf völlig unnötig zu verlieren. Und in Schwenningen folgte einem 12.1-Galaauftritt nur 16 Stunden später eine 1:2-Niedrlage. So verspielte man durch Platz 6 den Sprung in die Obere Zwischenrunde. Doch dafür hielt man sich in der unteren Zwischenrunde schadlos. Durch 4 Siege en Suite gegen Rosenheim sicherte man sich bereits ein paar Wochen vor Rundenende die Playoff-Teilnahme. Doch auch in der Zwischenrunde waren die Augsburger nicht vor Ausrutschern gefeit. So verloren man gegen die Tabellenhinterbänkler Ingolstadt, Schwenningen und Dresden wiederum wichtige Punkte. Allerdings wurden auch Spitzenreiter Iserlohn und Regensburg besiegt. Es reichte zu  Rang 3 und ermöglichte so ein Duell gegen den sechsten der oberen Runde aus Krefeld um den Vierteilfinaleinzug. Alle waren ziemlich nervös, als sich der Playoff-Tag näherte. Eine große Kulisse von mehr als 600 Fans tat ihr Übriges. Doch nach 20 Minuten war jegliche Aufregung abgestreift und das Team rang dem KEV mit 4:3 nach Verlängerung nieder. Und auch beim „Rückspiel“ in Krefeld setzte sich der AEV nach verhaltenem Beginn durch. 5:1 gewann man in der altehrwürdigen Rheinlandhalle und zog ins Viertelfinale ein. Dort wartete der große Dominator der Vorrunden – der Kölner EC. Wiederum vor 600 Fans im CFS zeigte sich bald, dass der KEC aus anderem Holz als der KEV geschnitzt war. Der AEV geriet schnell in Rückstand und konnte die Partie trotz tollem Einsatz nicht mehr drehen: 2:7! Auch im zweiten Spiel in Köln bot sich den Zuschauern ein ähnliches Bild mit ähnlichem Ausgang. 2:6 endete das Spiel und die Playoffs waren für den AEV beendet. Mit einer zünftigen Kabinenparty (wie schon in Krefeld) klang die Saison aus.

Alles in allem muss dem Team und dem Team um das Team herum ein Kompliment gemacht werden. Trainer Petr Zachar vermittelte der Mannschaft ein erfolgreiches System und zahlreiche taktische Kniffe. Allerdings kamen einige (jüngere) Spieler nicht wie gewünscht zum Zuge, da er über weite Strecken der Saison mit drei Angriffsreihe agierte. Dafür bewährte sich die Kooperation mit dem HC Landsberg, bei der eben jene Spieler bis fast zum Saisonende ausreichend Eiszeit erhielten und sogar maßgeblich zum Gewinn der Bayernliga-Meisterschaft beitrugen. 

Nach einer kurzen Ruhepause wird in Kürze Rückkehrer Michael Bakos übernehmen und mit einer gezielten Saisonvorbereitung den Grundstein für die nächste DNL-Spielzeit des AEV legen.

Folgende Spieler waren für den AEV im Einsatz:

Tor:

Sebastian Gassner: AEV-Urgestein. Besonders zu Saisonbeginn bärenstark. An guten Tagen wie eine große unüberwindbare 2-Meter-Wand. 2017: Planung  noch offen. 

Niklas Zoschke: Der Berliner steht fast stoisch ruhig im Kasten. Nach schwerer Knieverletzung erst spät fit. In den Playoffs der Garant fürs Weiterkommen gegen Krefeld. 2017: Wechselt in den Seniorenbereich (Oberliga Nord)

 

Abwehr:

David Farny: Körperlich der beste Verteidiger im Team. Mit Förderlizenz der Panther ausgestattet. Schont weder sich noch den Gegner. Legendär: Seine einarmigen Moves in der gegnerischen Zone. Gefürchteter Kabine-DJ. 2017: Bliebt in Augsburg.

Silvestrs Selickis: Zuverlässiger Verteidiger mit Offensivpower. Manchmal hinten zu lässig. Kein Lieblingsspieler von Trainer Zachar. 2017: Geht zurück nach Lettland.

Maxi Welz: Eleganter Scheibenverteiler in der Abwehr mit toller Spiel-Übersicht, kann auch checken. Erlitt schwere Schulterverletzung gegen Köln. 2017: Bleibt in Augsburg

Fabian Dolezel: Idealer Partner für Maxi Welz. Erfahrener, abgeklärter Defensivspieler. Sehr guter Überzahlspieler. 2017: Wechselt in den Seniorenbereich.

Markus Merk: „Mega-Merk“ kann an guten Tagen alles: Skaten, schießen, checken und scheiben verteilen. Führte das Küken Niklas Länger perfekt. 2017: Wechselt in den Seniorenbereich (Landsberg/Königsbrunn?)

Niklas Länger: Das Küken mit Potential. Der U16-Nationalspieler reifte an der Seite von Marcus Merk zum verlässlichen DNL-Verteidiger. Highlight: Das Game-Winning-Goal gegen Krefeld in der Verlängerung von Spiel 1. 2017: Bleibt trotz zahlreicher Angebote in Augsburg

Luca Szegedin: War anfangs lange verletzt, fand schwer in die Saison. Mit zunehmender Dauer immer besser. Beste Partie beim 5:1-Playoff-Sieg in Krefeld. Wird künftig mehr Verantwortung bekommen. 2017: Bleibt in Augsburg.

Dominic Erdt: Spielte meist beim Kooperationspartner in Landsberg. Mit vielversprechenden Auftritten gegen Saisonende. Highlight: Zuckerpass zum entscheidenden Tor in Krefeld. 2017: Bleibt in Augsburg.

Lion Stange: Der Schülerspieler kam im Dezember aus Hamburg. Mit zwei Einsätzen. Option für die Zukunft. 2017: Bleibt in Augsburg

 

Sturm:

Marco Sternheimer: Mehr als 100 Scorerpunkte sprechen Bände. Der gefährlichste Stürmer im Team. Mit parallelen Einsätzen in der Oberliga beim ERC Sonthofen. U19-Nationalsspieler. 2017: Zu stark für die DNL, mit Panther-Option ausgestattet.

Tim Bullnheimer: Ideale Ergänzung zu Sternheimer. Feine Hände, gute Spielübersicht. Teamleader. 2017: Bleibt in Augsburg und wird noch mehr Verantwortung übernehmen müssen.

Jonas Mikulic: Der dritte Spieler der Top-Reihe. Trainierte unter der Woche zumeist in Ravensburg. Der Teamplayer fühlte sich im Team sehr heimisch und reiste sogar zur Weihnachtsfeier an einem Montag extra an. 2017: Will sich im Seniorenbereich weiterentwickeln – Ravensburg mit Förderlizenz in der Oberliga (Memmingen?)

Martin Hlozek: Herausragendes Talent mit Torjägerqualitäten. Probiert manchmal zu viel auf eigene Faust. 2017: Hat mehrere Angebote vorliegen und wird wohl gehen (Köln?)

Donat Peter: Neu aus Nürnberg gekommen. Nach Anlaufzeit wichtiger Mittelstürmer in Reihe zwei. Harmonierte bestens mit seinen Reihen-Kollegen Hlozek und Baur. Torgefährlich. 2017: Bleibt in Augsburg

Nicolas Baur: Wendiger, schneller Außenstürmer. Arbeitet gerne nach hinten. Der Teamplayer könnte aber etwas torgefährlicher sein. Highlight: 3 gg. 5 Unterzahltor gegen Dresden. 2017: Bleibt in Augsburg

Steven Brachert: Talent ist reichlich vorhanden, das letzte Quäntchen Ehrgeiz fehlt noch. Highlight: Erstes DNL-Tor in Landshut. 2017: Bleibt wohl in Augsburg

Kenneth Hirsch: Der Chemnitzer ist fast schon ein Augsburger. Führt die dritte Reihe und half oft und gut in den vorderen Reihen aus. Körperlich robuster Spieler mit Torjägerqualitäten. 2017: Noch offen was er nach dem Schulabschluss macht

Thomas Köppl: Hat alle körperlichen und physischen Voraussetzungen. Trifft aber leider oft die falschen Entscheidungen auf dem Eis. Vorbildlich: Kam täglich aus München mit dem Zug zum Training. 2017: Wird den AEV verlassen.

Maximilian Merkel: Der mit den goldenen Händen. Muss in Sachen Schnelligkeit zulegen. Wertvoller Spieler auch außerhalb des Eises. 2017: Bleibt in Augsburg

Felix Klein: Mal Stürmer, mal Verteidiger – seine Vielseitigkeit war heuer kein Vorteil für ihn. Pechvogel: zwei große Verletzungen zwangen ihn zu Pausen. 2017: Bleibt in Augsburg

Florian Bayer: Der gelernte Verteidiger musste oft als Stürmer agieren. Unglücklich: Sein einziges Saisontor (gegen Berlin) wurde nachträglich aberkannt. 2017: Bleibt in Augsburg

Fabian Staib: Spielte den Großteil beim Kooperationspartner HC Landsberg und halt dort mit den Bayernligatitel zu gewinnen. 2017: Augsburg oder Landsberg

Scorer (Top 10)

  1. Marco Sternheimer (F)                 109
  2. Tim Bullnheimer (F)                      85
  3. Jonas Mikulic (F)                           62
  4. Martin Hlozek (F)                          35
  5. Donát Péter (F)                             25
  6. Nicolas Baur (F)                            24
  7. Kenneth Hirsch (F)                       17
  8. Silvestrs Selickis (D)                    16
  9. Maximilian Welz (D)                     14
  10. Fabian Dolezel (D)                       13

 

Torjäger (Top 10)

  1. Marco Sternheimer (F)                 63
  2. Tim Bullnheimer (F)                      22
  3. Jonas Mikulic (F)                          21
  4. Martin Hlozek (F)                          20
  5. Donát Péter (F)                             12
  6. Kenneth Hirsch (F)                       9
  7. Nicolas Baur (F)                           6
  8. Silvestrs Selickis (D)                    5
  9. Fabian Dolezel (D)                        3
  10. Maximilian Welz (D)                   3
  11. David Farny (D)                           3
  12. Thomas Wangler (F)                   3

 

Assists (Top 10)

  1. Tim Bullnheimer (F)                      63
  2. Marco Sternheimer (F)                 46
  3. Jonas Mikulic (F)                          41
  4. Nicolas Baur (F)                           18
  5. Martin Hlozek (F)                          15
  6. Donát Péter (F)                             13
  7. Silvestrs Selickis (D)                     11
  8. Maximilian Welz (D)                      11
  9. Fabian Dolezel (D)                        10
  10. David Farny                                    9

Plus-Minus-Bilanz (Top 10)

  1. Marco Sternheimer (F)                 +50
  2. Tim Bullnheimer (F)                      +35
  3. Jonas Mikulic (F)                          +30
  4. Silvestrs Selickis (D)                    +17
  5. David Farny (D)                            +15
  6. Fabian Dolezel (D)                        +11
  7. Nicolas Baur (F)                           +10
  8. Donát Péter (F)                             +9
  9. Maximilian Welz (D)                     +5
  10. Martin Hlozek (F)                        +3

 

Meiste Einsätze (Top 10)

  1. Nicolas Baur (F)                           42
  2. Tim Bullnheimer (F)                     42
  3. Silvestrs Selickis (D)                    42
  4. Fabian Dolezel (D)                       41
  5. Martin Hlozek (F)                         41
  6. Marco Sternheimer (F)                 41
  7. David Farny (D)                            40
  8. Donát Péter (F)                             40
  9. Jonas Mikulic (F)                          39
  10. Maximilian Welz (D)                     38

 

Böse Buben (Top 5)

  1. Martin Hlozek (F)                          67
  2. Fabian Dolezel (D)                        61
  3. David Farny (D)                            56
  4. Marco Sternheimer (F)                 46
  5. Maximilian Welz (D)                     43

 

Brave Lämmer (Top 5, mind. 20 Spiele)

  1. Florian Bayer (D)                           2
  2. Luca Szegedin (D)                         4
  3. Felix Klein (D)                              10
  4. Maximilian Merkel (F)                  14
  5. Donát Péter (F)                            14

 

mb

 

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