Seit 2010 lädt die Handwerkskammer (HWK) für Schwaben Nachwuchssportlerinnen und Nachwuchssportler des Fußballclubs Augsburg und des Augsburger Eislaufvereins zu ihrer Berufsinfoveranstaltung ein. In diesem Jahr gab es eine Rekordzahl bei den Teilnehmern.
Über 130 Jugendliche informierten sich über Handwerksberufe und deren Karrierechancen und testeten ihr eigenes handwerkliches Talent. Hierfür standen die Werkstätten eines der modernsten Berufsbildungs- und Technologiezentren (BTZ) in Deutschland zur Verfügung. Im BTZ der HWK Schwaben konnten sich die Nachwuchstalente als Konditoren, Maler und Lackierer, Kaminkehrer, Elektriker, Schreiner, Metallbauer und in der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik ausprobieren sowie in der Land- und Baumaschinentechnik in einem großen Bagger Platz nehmen und ihn mit Unterstützung eines BTZ-Lehrmeisters bedienen.
Auch Tim Schüle, der aus einem Zimmereibetrieb stammt und Verteidiger der Augsburger Panther in der Deutschen Eishockey Liga ist, nutzte die Gelegenheit, in der Metalltechnik selbst Hand anzulegen. Er war begeistert von der modernen Berufsbildungseinrichtung der Kammer sowie den Möglichkeiten im handwerklichen Bereich und rät seinen jungen Sportskameraden, diese Perspektive in den Blick zu nehmen: „Ich wünsche es natürlich jedem, dass er in seinem Sport Erfolg hat. Dafür muss man dranbleiben, es ist nicht der einfachste Weg. Und ich weiß aus meiner Erfahrung, dass es sehr viele nicht schaffen, deswegen sind solche Veranstaltungen wie die Berufsinfo der Handwerkskammer sehr wichtig. Vor allem, damit die jungen Menschen einen Einblick bekommen, was es an Berufen und Möglichkeiten gibt.
„Handwerkerinnen und Handwerker werden immer und überall gebraucht“
AEV-Präsident Wolfgang Renner freut sich über die langjährige Partnerschaft und Zusammenarbeit mit der HWK Schwaben zum Thema Berufsorientierung: „Die Jungs haben hier die Chance, Handwerk auf eine ganz exklusive Art und Weise kennenzulernen. Als ich zum ersten Mal hier im BTZ war, habe ich Bauklötze gestaunt, was es hier alles an Geräten und Maschinen gibt, was es alles zu sehen und erleben gibt. Es ist einfach klasse.“ Genauso wie AEV-Präsident Renner ist auch Roy Stapelfeld, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums des FCA, davon überzeugt, dass es für die jungen Talente wichtig ist, einen Plan B in der Tasche zu haben. Auch er sieht im Handwerk gute Möglichkeiten für eine Karriere nach dem Sportlerdasein oder auch als Ersatz, wenn der große Traum im Sport zerplatzt: „Handwerk ist immer am Puls der Zeit. Handwerkerinnen und Handwerker werden immer und überall gebraucht. Handwerk hat Zukunft. Und ich finde es wichtig, den Jungs zu vermitteln, dass sie in diesem Bereich einen Beruf lernen können, in dem sie ein Leben lang Spaß haben.“
„Sport und Handwerk eint vieles“
HWK-Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner wies auch darauf hin, dass sich eine sportliche Karriere mit einer gleichzeitigen Ausbildung im Handwerk arrangieren ließe. Manche Unternehmen böten dazu Teilzeitmodelle an. Aus seiner Sicht könnten Ausbildung und Sport in der Jugend auch hervorragend gemeinsam funktionieren: „Weil Sport und Handwerk vieles eint. Leidenschaft ist eine der Gemeinsamkeiten. Ohne Leidenschaft geht es weder im Handwerk noch im Sport. Aber auch Werte wie Einsatz, Technik, Teamgeist, Fairness und Kreativität sind in beiden Bereichen wichtig und führen letztendlich zum Erfolg.“