DNL: jetzt kommt’s drauf an- Trainer Bakos im Interview

Mitte Februar – das ist im Eishockey die spannendste Zeit des Jahres, denn jetzt stehen die Entscheidungen an. Playoffs oder Abstiegsrunde, „Hero oder Zero“ heißt es deshalb auch für das Team von Trainer Michael Bakos in der DNL. Eine Schlussphase, die Trainer und Spieler in ihren Bann zieht. Wir trafen Trainer Michael Bakos zum Interview.

Frage: Michael, bist Du innerlich schon nervös, so kurz vor der Crunch-Time?

MB: Nein, wir werden gut vorbereitet in die letzte Saisonphase starten. Die Vorfreude überwiegt.

Frage: 31 Spiele 43 Punkte, knapp 1,5 Punkte in Schnitt – bisher eine zufriedenstellende DNL-Bilanz?

MB: Klingt gut – ist mir aber nicht so wichtig. Es zählen die Fortschritte der Spieler und was wir als Mannschaft am Ende einer Saison erreicht haben. Noch stehen vier Spiele in der Hauptrunde aus.

Frage: Dein Team steht auf Platz fünf. Was ist in dieser Saison realistisch drin?

MB: Da hat sich zu Saisonbeginn nichts geändert. Realistisch ein Platz unter den Top 6 und wenn es für uns in die Playoff geht, dann möchten wir noch eine Schippe drauflegen.

Frage: Zuletzt waren einige der AEV-Spieler in diversen Nationalmannschaften unterwegs. Eine Bestätigung Deiner Arbeit?

MB: Hauptsächlich eine Bestätigung für die Spieler und deren Leistungen, die zu den Nominierungen geführt haben. An zweiter Stelle für alle Personen, die bis zum heutigen Tag an der Entwicklung der Spieler mitgewirkt haben

Frage: Sinn der DNL ist ja auch, Spieler für den Panther-Profikader zu entwickeln. Wer ist denn schon soweit für den großen Sprung?

MB: Über Sinnhaftigkeit im deutschen Eishockey möchte ich an dieser Stelle nicht philosophieren, das würde den Rahmen sprengen. Um auf die Frage zurückzukommen: Potenzial für das Profieishockey ist definitiv bei ein paar Spielern vorhanden. Den großen Sprung könnten sie innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre schaffen, wenn sie akribisch weiter an sich arbeiten und die nötige Förderung erhalten

Frage: Und was machen die Spieler, die es nach den DNL nicht in den Profibereich streben?

MB: Da liegt es erst einmal an den Spielern selbst, sich zu entscheiden, ob sie im Seniorenbereich weiter Eishockey spielen möchten. Wenn ja, haben wir in der Region gute Vereine in der Landes- bzw. Bayernliga und mit Königsbrunn einen Bayernligisten direkt vor unserer Haustüre. Interesse an unseren Spielern seitens des EHC Königsbrunn wurde schon bekundet. Es würde mich sehr freuen, wenn der ein oder andere unserer ausscheidenden DNL-Spieler in Zukunft die Schlittschuhe für unsere Freunde aus Königsbrunn schnüren würde. Überaus erfreut wäre ich auch, wenn zukünftige AEV-Nachwuchstrainer unter unseren Eigengewächsen zu finden sein werden.

Frage: Stichwort BPH. Theoretisch könnte der Zaubersturm „Bakos-Peter-Hlozek“ ja auch noch nächstes Jahr in der DNL wirbeln …

MB: Das stimmt. 

Frage: Betrachten wir den AEV-Nachwuchs als Gesamtes: Bist Du mit der Entwicklung zufrieden?

MB: Zufrieden bin ich, wenn ich im Frühjahr den Garten für den Sommer hergerichtet habe, da weiß ich es ist geschafft und ich kann mich zumindest für ein paar Monate zurücklehnen und genießen. Im Sport gibt es immer Verbesserungsmöglichkeiten und diese natürlich auch bei uns im AEV-Nachwuchs. Der eingeschlagenenWeg ist der richtige und den werden wir weiter beschreiten, auch wenn Hürden im Weg stehen. Der AEV wurde seit Beginn des 5-Sterne-Programms jede Saison mit 5-Sternen ausgezeichnet, aber die Auflagen werden von Saison zu Saison angepasst und sind immer schwerer zu erfüllen.  Um den Standard halten bzw. ausbauen zu können, benötigen wir dringend eine zweite Eisfläche mit zusätzlichen Kabinen die wir – wie auch andere Vereine – die ganze Saison nutzen können. Das CFS ist eine, wenn nicht sogar die meistgenutzte Sportstätte in Augsburg und platzt sprichwörtlich aus allen Nähten. Wir haben in der Laufschule über 100 angemeldete Kinder, da sind wir deutschlandweit ganz vorne mit dabei. Dies bedeutet aber auch, dass wir aufgrund der gestiegenen Anzahl an Kindern bald  zusätzliche Mannschaften für den Spielbetrieb melden müssten. Aktuell nicht vorstellbar, da die Kapazität an verfügbarer Eiszeit im CFS am Limit ist.

Frage: Die U11 hat ja vor kurzem beim DEL-Cup das Finale erreicht. Wächst da eine neue Top-Generation heran, wie es die Jahrgänge 1999, 2000 und 2001 sind/waren?

MB: Es ist ein sehr erfreuliches Ergebnis für den Moment und war mit Sicherheit ein sehr schönes Erlebnis für unsere Kids. Von einer neuen Top-Generation möchte ich nicht sprechen, da sollten wir erst die Entwicklung der nächsten Jahre abwarten.

Frage: Ein Blick voraus: ist Michael Bakos auch noch U20-Coach im kommenden Jahr?

MB: Insofern ich keine Kündigung erhalte, gehe ich mal schwer davon aus.

Eine letzte Frage: Vervollständige die Zahlenreihe 11, 8, 6, …. (DNL-Abschlussplatzierungen der letzten drei Jahre)

MB: …besser! Ich hab’s nicht so mit Zahlen (lacht).

mb

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