11. Internationale Frühlingsturnier der U8 in Bozen

Zum insgesamt elften Mal fand am vergangenen Wochenende das Internationale Frühlingsturnier für U8 Mannschaften in Bozen statt. Abgesehen von den Gastgebern der HCB Foxes Academy, ist der AEV der einzige Verein, der keines dieser elf Turniere verpasst hat. Ein Zeichen gegenseitiger Wertschätzung und freundschaftlicher Verbundenheit. Aufgrund der Tatsache, dass nur wenige Wettbewerbe ausschließlich für den jungen Jahrgang der Kleinstschüler vorgesehen sind, bildet dieses Turnier einen wichtigen Eckpfeiler im Saisonverlauf dem Trainer, Eltern und vor allem die Kinder entgegenfiebern.

Wie bereits in den vergangenen Jahren, erwartete uns ein hervorragend organisiertes und sportlich herausforderndes Turnier mit 16 Mannschaften aus diesmal acht Ländern. Neben dem Nachwuchs der ICE Hockey League Teams aus Österreich (Innsbruck, Villach, Klagenfurt, Wien) und Italien (Asiago und Bruneck), waren Teams aus Deutschland (Augsburg und München), Tschechien (Pilsen und Tremosna), der Schweiz (Kloten und Bülach), Slowenien (Ljubljana), Frankreich (Annecy) und der Ukraine (Kiew) zu Gast in der Bozener Sparkassen-Arena.

Vorfreude und Aufregung

Dem Großteil unserer 16 Kids stand das erste große Turnier bevor. Während es in der Punktrunde und bei den bisher gespielten Turnieren Schlag auf Schlag ging, erwarteten uns nun längere Leerlaufzeiten zwischen den Spielen gepaart mit häufigerem Umziehen und reichlich Ablenkungen auf und neben der Eisfläche. Aufregung und Vorfreude waren schon beim gemeinsamen Abendessen am Tag vor dem Turnier greifbar. Man durfte sehr gespannt sein, wie die Kinder mit diesen weitestgehend unbekannten Herausforderungen umgehen würden.

Bunt gemischte Vorrunde

Am Samstag ging es, dankenswerterweise erst um 10:00 Uhr, zunächst gegen die Haie aus Innsbruck aufs Eis. Die Devise war klar: Beine bewegen, denn die Beine ernähren den Panther! Die Jungs beherzigten die Ansprache der Coaches – Ralf Winitzki und Wolle Nies – und zeigten sich lauffreudig und engagiert über die gesamten 18 Minuten. Während den Haien kein Schuss aufs Tor gelingen sollte, konnten wir – nach vielen ausgelassenen Möglichkeiten – in den letzten Wechseln endlich jubeln. Mit einem Sieg im Rücken ging es in die Mittagspause.

Als nächstes stand die Partie gegen den EHC Bülach auf dem Programm. Anders als in Spiel eins, gingen unsere Jungs schnell in Führung und konnte diese ebenso zügig ausbauen. Die dadurch erhaltene Sicherheit war dem Team deutlich anzumerken. So wurde nicht nur weiter der Abschluss, sondern auch der besser positionierte Nebenmann gesucht. Das Gelernte der letzten Trainingswochen wurde wieder präsent und wir zeigten einige sehr schöne Spielzüge.

Am Nachmittag wartete schließlich das Team aus Kiew auf uns. Da die Kiewer ihre Trainer bei der Ausreise zurücklassen mussten, übernahmen die, die mitreisen durften die (sportliche) Betreuung der Kinder. Entsprechend einfach war die Marschroute gegen uns: Lasst die Augsburger nicht Eishockey spielen! So lag der Fokus darauf den Puck zu blockieren und uns nicht ins Laufen kommen zu lassen. Es entstand ein für unsere Kinder ungewohnt körperliches Eishockeyspiel, das dem Schiedsrichter durch eine zu lockere Linie zu entgleiten drohte. Immer wieder ging es überhart und unkontrolliert zur Sache. Die Partie, in der ein Team nicht spielen wollte, das andere nicht konnte, endete letztlich Unentschieden und hatte glücklicherweise keinen Einfluss auf die Konstellation in der Gruppe. Die Stimmung in der Kabine war geprägt von Unverständnis über das ungewohnte Einsteigen der Gegner, dies galt es nun bis zur Zwischenrunde wieder aus den Köpfen zu bekommen.

Die Zwischenrunde wartet

In der Zwischenrunde wartete mit Annecy Hockey ein harter Brocken auf unser Team. Die Franzosen wurden – punktgleich mit der im letzten Jahr überragenden Truppe aus Pilsen – zweiter in Gruppe C und konnten eben diese Pilsener Mannschaft im direkten Duell bezwingen. Nach unserer schwierigen Partie gegen Kiew, musste der Schalter wieder auf die gewohnten Tugenden – Spaß und Schlittschuhlaufen – umgelegt werden. Glücklicherweise spielte uns das Team aus Annecy hierbei in die Karten, denn die Franzosen hatten ebenfalls große Lust Eishockey zu spielen und sich dem sportlichen Wettkampf zu stellen. Über 18 Minuten entfaltete sich ein ansehnliches Eishockeyspiel mit einem Chancenplus auf unserer Seite. Nachdem die Franzosen unsere erste Führung noch ausgleichen konnten, schafften es unsere Jungs den Gegner nach einem erneuten Treffer vom eigenen Tor fern zu halten und die Partie schließlich zu gewinnen.

Das Abendessen verlief deutlich ruhiger als noch am Vortag. Der lange Turniertag hatte bei allen Beteiligten seine Spuren hinterlassen. Ein Glück, dass wir auch am Sonntag erst am späten Vormittag wieder ran mussten.

Halbfinale!

In der Vorschlussrunde hieß der Gegner EHC Kloten. Die Schweizer hatten ihre Gruppe mit 23 geschossenen Toren auf Platz eins abgeschlossen und spielten auch in der Zwischenrunde eine starke Partie gegen Tremosna. Die Stimmung in der Kabine war heiter aber konzentriert und so gingen unsere Jungs voller Tatendrang aufs Eis. Auch der EHC zeigte von Anfang an, dass der Finaleinzug das klare Ziel ist. Die Partie nahm sehr schnell Fahrt auf und bot den Zuschauern jede Menge Torszenen. Während sich unsere erste Reihe immer wieder vor dem gegnerischen Tor festsetzen konnte, mussten die beiden anderen Reihen viel vor dem eigenen Tor arbeiten. Auch unsere beiden Torhüter konnten sich immer wieder mit souveränen Paraden auszeichnen. Keinem der beiden Teams wollte die Vorentscheidung gelingen und so ging die Partie torlos ins Penaltyschießen, welches das glücklichere Ende für den EHC Kloten fand. Natürlich war die Enttäuschung der jungen Protagonisten groß, denkbar knapp sind sie am Finaleinzug vorbeigeschrammt. Alles in allem ist jedoch die bessere Mannschaft als Sieger vom Eis gegangen, was man neidlos anerkennen muss.

Erneut gegen Innsbruck

Das Turnier sollte so enden, wie es begonnen hatte: Mit einer Partie gegen die Haie aus Innsbruck. Allerdings wurde schnell deutlich, dass das zweite Aufeinandertreffen einen anderen Verlauf nehmen könnte als das Erste. Die Haie agierten offensiv deutlich energischer und konnten sich erste Chancen erspielen, während wir uns beim Versuch die perfekte Schussmöglichkeit herauszuspielen regelmäßig im Schlägergewirr vor dem Tor verhedderten. Beiden Teams war anzumerken, dass die Beine deutlich schwerer waren als noch am Samstag. An Einsatzfreude und Engagement mangelte es indes kein bisschen. Wie bereits im Halbfinale gelang keiner der beiden Mannschaften ein Treffer in der regulären Spielzeit und so ging es wiederum ins Stechen, in welchem wir uns erneut geschlagen geben mussten.

Am Ende steht ein sehr guter vierter Platz in einem herausragend besetzten Turnier. Doch wichtiger noch als jede Platzierung ist, dass die Kinder den Heimweg mit vielen neuen Erfahrungen und Erlebnissen antreten konnten. Die Jungs haben gezeigt, dass sie große Freude am Eishockeyspielen haben und haben sich stets gegenseitig angespornt aber auch getröstet. Aus Bozen kommt ein echtes Team zurück nach Augsburg! Der viele Zuspruch und das Lob, das wir von anderen Teams und Zuschauern erhalten haben, versüßt ein tolles Turnierwochenende zusätzlich.

 

Danke und bis bald!

Wir bedanken uns bei unseren Freunden aus Bozen für die Einladung und das toll organisierte Turnier und gratulieren dem EHC Kloten zum verdienten Turniersieg. Grazie e arrivederci al prossimo anno!

 

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